Buchvorstellung: Florian Völker „Kälte-Pop“
In den späten 70er und frühen 80er Jahren lag im Umfeld des deutschsprachigen New Wave plötzlich alles im Trend, was als kalt galt: Gefühllosigkeit und Entfremdung, Künstlichkeit und Funktionalität, Industrie und Großstadt, Beton und Stahl, Computer und Maschinen. In seinem Buch „Kälte-Pop“ untersucht der Pophistoriker Florian Völker die Geschichte, Motive und Strategien sowie das Ende der kurzlebigen Kälte-Welle in der deutschsprachigen Pop-Musik (1978–1983) als auch ihre Erben. Dabei geht er unter anderem den Fragen nach, warum Bands wie Kraftwerk, DAF und Einstürzende Neubauten ein offensives „Ja“ formulierten zu allem, was in der linksalternativen Gegenkultur abgelehnt wurde, warum schwarzromantische Kälte-Motive an Attraktivität gewannen und welche Folgen die Inszenierung des ‚kalten Deutschen‘ für die deutsche und internationale Popkultur hatte.
Dr. Florian Völker forscht zur Popgeschichte und ist assoziierter Wissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).