Neues Bachisches Collegium Musicum Leipzig (D)

Info

(http://www.nbcm.de/html/geschichte_heute.htm) Das Neue Bachische Collegium Musicum wurde im Jahre 1979 von Walter Heinz Bernstein und Max Pommer unter Mitwirkung von Gewandhauskollegen gegründet.

Erklärtes Ziel war von Anfang an, neue wissenschaftliche Erkenntnisse über historische Aufführungspraxis auf das moderne Instrumentarium zu übertragen und für die Interpretation fruchtbar zu machen. Verlorengegangene Werke Bachs wurden rekonstruiert und selten gespielte Stücke ausgegraben. Durch viele Schallplattenproduktionen (Preis der Deutschen Schallplattenkritik 1985) wurde das Ensemble schnell bekannt. Von Anfang an arbeitete das NBCM eng mit dem Leipziger Thomanerchor und herausragenden Solisten wie etwa Ludwig Güttler und Karl Suske zusammen.

1988 übernahm der Oboist Burkhard Glaetzner das Ensemble. Sein Verdienst war es, das Repertoire des NBCM um Literatur der Frühklassik und Klassik zu erweitern. Es folgten Konzerte u.a. in der Philharmonie Köln, dem Wiener Musikverein und dem Konzerthaus Berlin sowie Einladungen zu Festivals in Leipzig, Passau, Schleswig-Holstein und Krakau. Zu den wichtigsten Aufnahmen dieser Zeit gehört sicherlich die Einspielung der Mozartschen Klavierkonzerte mit Christine Schornsheim.

Mit dem Wechsel der künstlerischen Leitung zu Albrecht Winter haben sich die Schwerpunkte für das NBCM verändert. Natürlich bleibt die Musik Johann Sebastian Bachs Hauptaugenmerk der Arbeit. Bach war aber auch Nutznießer seiner Vorgänger. Er hat im Collegium Musicum Komponisten gefördert, die er schätzte (wie z. B. Johann Bernhard Bach, Pietro Locatelli oder Johann Friedrich Fasch). Das Studium Vivaldischer Konzerte und französischer Musik hat ihn ebenso inspiriert wie seine Freundschaft zu herausragenden Instrumentalisten wie dem Dresdner Geiger Johann Georg Pisendel oder Sivius Leopold Weiss, dem wir manche Komposition für Laute verdanken. Deren Musik ist nahezu vollkommen aus den Konzertprogrammen verschwunden, und hier möchte das NBCM mit den „Bachischen Abend-Musicken“ in den nächsten Jahren eine Lücke im Leipziger Musikleben füllen.