Source: Wikipedia
Autopsia is a European art project focused on music and visual production, gathering authors of different professions in the realization of multimedia projects. Its art practice began in London in the late 1970s and continued during the 1980s in the former Yugoslavia. Since 1990, Autopsia has been based in Prague, Czechia.
At the beginning of its activity, Autopsia issued dozens of mini-recordings. In the period after 1989, twenty CDs were issued, at first for Staalplaat, then for German label Hypnobeat and London's Gymnastic Records. One of its compositions is a part of the soundtrack for Peter Greenaway's The Pillow Book (1996).
Quelle: Wikipedia
Autopsia ist ein Kunstprojekt aus Prag, das sich mit Musik, Malerei, Grafik und Medienkunst beschäftigt. Die Musik ist dem Post-Industrial zuzurechnen, vor allem dem Martial Industrial, dem Dark Ambient und der Ritual-Musik. Autopsia betrachtet sich dabei nicht als Multimedia-Gruppe, legt aber Augenmerk auf die gegenseitigen Einflüsse von Text, Bild und Musik.
Autopsia gibt nur wenige Informationen über sich der Öffentlichkeit preis. Der Kopf der Gruppe und das einzig namentlich bekannte Mitglied ist Rudi Milinkovic, der gelegentlich Interviews gibt. Ansonsten gibt es keine Fotos, keine namentlichen Nennungen auf den Tonträgern und auch keine sonstigen Mitteilungen der Gruppe. Seit der Gründung um 1980 gab es nur zwei Konzerte. Das Projekt versteht sich als depersonalisierte Künstlergruppe, für die verschiedenen audiovisuellen Projekte werden dann andere Künstler als Gäste hinzugezogen. Im musikalischen Kontext heißen die Gastmusiker Dämmerung Orchestra.
Entstanden sein soll Autopsia Ende der 1970er Jahre in London. Die Arbeit in Jugoslawien begann um 1980. Erstmals erwähnt wurde Autopsia in den jugoslawischen Fanzines Bank Rot und Prose Selavy. In dieser Zeit wurden etwa ein dutzend Kassetten veröffentlicht, von denen nur noch wenige bekannt sind. Seit 1990 ist der Sitz von Autopsia Prag. Die Gruppe betrachtet diese Stadt als spirituellen Mittelpunkt der Welt, als Geistzentrale. Seither wurden etwa zwanzig Tonträger bei Staalplaat, Hypnobeat und Gymnastic Records veröffentlicht.
Gelegentlich tritt die Gruppe unter den Namen Hussite und Splendor Solis auf.
Inhaltlich setzt sich Autopsia vor allem mit dem Thema Tod in all seinen metaphorischen Bedeutungen auseinander.
Als Hauptstilmittel dient die Repetition. Dadurch entsteht ein minimalistischer, manchmal monotoner Sound, der überwiegend elektronisch erzeugt wird. Über diese Grundstruktur werden neoklassische orchestrale Arrangements und Chöre gelegt, die teilweise leicht bombastisch überhöht werden. Diese Wirkung wird unterstützt durch martialisch klingende Instrumente wie Posaunen, Fanfaren, Glockenspiel und Pauken. Die weniger martialischen Stücke werden mit Streichinstrumenten, Orgel oder schleppenden Klavierklängen unterlegt. Weiterhin besteht in verschiedenen Stücken ein charakteristischer metallischer Klang, der an das Wetzen eines Messers erinnert.
In Summe entstand eine unterkühlt wirkende Musik mit mystischem und rituellem Charakter. Gesungen wird fast nie, manchmal wird auf Englisch gesprochen, manchmal gibt es nur das Fauchen oder Grunzen einer menschlichen Stimme zu hören. Auch hier arbeitet Autopisa mit Zitaten, zum Beispiel aus Büchern oder Filmen. Die Stücke haben meist bedeutungsschwere Namen mit sakralem Anstrich wie Lebensherrgabe, Ich bin die Auferstehung, Selig sind die Toten auf Deutsch, Lateinisch, Französisch und Englisch. Oft ist die Abfolge der Stücke eines Tonträgers in sich noch gegliedert, ähnlich der sakralen Musik in der christlichen Liturgie.
Eine Besonderheit bei Autopsia sind die Weihnachts-CDs, die von der Gestaltung und teilweise auch vom musikalischen Inhalt her Weihnachtsgrüße übermitteln. Ein Beispiel hierfür ist White Christmas, auf dessen Cover ein verfremdeter Weihnachtsmann zu sehen ist und ein verfremdeter Knabenchor Stille Nacht singt. Weitere Weihnachts-CDs sind Secret Christmas History und die Wiederveröffentlichung von Requiem pour un empire, die jedoch keinen inhaltlichen Bezug zu Weihnachten haben.
Seit dem Jahr 2000 geht der Trend bei Autopsia hin zu Konzeptalben über die künstlerische Avantgarde in der Kunst des 20. Jahrhunderts, bei dem der Titel mit dem Inhalt korrespondiert. Dies ist zum Beispiel der Fall beim Berlin Requiem, bei dem sich Autopsia mit dem Berliner Requiem von Berthold Brecht beschäftigt und sich dabei musikalisch von Karlheinz Stockhausen und Arnold Schönberg hat inspirieren lassen. Auf der Veröffentlichung Karl Rossmann Fragments geht es um den gleichnamigen tschechischen Komponisten und Maler, der einige avantgardistische Musikstücke hinterlassen hat.