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Bootblacks (USA)

Info

(soundcloud)

Since the group’s founding in 2010, Brooklyn-based Bootblacks have been enthralling audiences with their frenetic live shows from the U.S. to Europe. Their sound has been described as a balance of contradictions: both pensive and buoyant, referential and modern. Fitting, as the Bootblacks name is derived from novelist William Burroughs’ description of the dark underbelly of glitzy New York City.

Vocalist and frontman Panther MacDonald lists an eclectic set of influences: Depeche Mode, New Order, Simple Minds, Echo and the Bunnymen, Joy Division, early U2, as well as the Beatles and David Bowie for lyrical inspiration.

Bootblacks released their first EP, Narrowed, in the fall of 2012, recorded with Brian Scott Herman, after previously collaborating with Jim Sclavunos (Nick Cave & The Bad Seeds). MacDonald, & guitarist Alli Gorman, recount the collaboration with Sclavunos as a “life-changing” one that informs Bootblacks music to this day.

Panther describes Veins, Bootblacks album released in 2016, as a step in the band’s evolution from punk to post-punk. With their influences always expanding, the band is never complacent in what makes up their sound.

With the addition of Barrett Hiatt (The Harrow ) in early 2017, fans can expect an even more synth heavy, atmospheric and “bigger-sounding” Bootblacks than before, with the followup to Veins set for release in early fall 2017 on Manic Depression records."

(http://schwarzesbayern.info/lp-bootblacks-fragments/)

Die New Yorker Band Bootblacks hat sich 2010 gegründet, wobei der Name nicht von schwarzen Stiefeln her stammt, sondern auf eine Beschreibung des New Yorker Untergrunds von William S. Burroughs zurückgeht. Eine Zusammenarbeit mit Jim Sclavunos von Nick Cave and The Bad Seeds wirkt als kreative Initialzündung, infolgedessen 2012 die EP Narrowed veröffentlicht wird, gefolgt vom Debütalbum Veins 2016. Sie entwickeln ihren Sound konsequent weiter, und nun liegt das zweite Album Fragments vor. Panther MacDonald übernimmt den Gesang und teilt sich Synthies und Programming mit Barrett Hiatt. Alli Gorman spielt die Gitarre, und Roger Humanbeing vervollständigt das Line-Up an den Drums.

Der Opener „Hold & dissolve“ ist geprägt von einem stringenten Rhythmus kombiniert mit einem typischen blubbernden Synthesizer-Sound der 80er Jahre. Der mit Hall belegte Gesang ist im düsteren Spektrum angesiedelt. Die Kombination klingt alt und modern zugleich. „The longest night“ ist ebenso tanzbar angelegt, doch die Stimme ist tief in Melancholie verstrickt und lässt keine fröhliche Stimmung aufkommen. Das folgende „Memory palace“ kombiniert vertrackte Sounds mit einer düsteren und monotonen Grabesstimme, was eine ungewöhnliche Kombination ist, aber bestens funktioniert. Es ist ein bisschen wie Tekkno ohne den wummernden Bass und mit Wave-Gesang. Bei den Drums von „A sudden movement“ schimmert immer wieder „Wild Boys“ von Duran Duran durch, wobei der Song an sich keine Ähnlichkeit damit aufweist. Er ist wesentlich ruhiger angelegt und wieder durchtränkt von Wave-Atmosphäre. An „A pale fire“ erinnert mich etwas an das Thema aus Captain Future, überhaupt versetzt mich der Song in die gute alte Zeit zurück. Depeche Mode und Joy Division lassen grüßen. Wäre der Gesang auf türkisch, hätte „Reincarnate“ so ähnlich auch von She Past Away sein können, treibend und dunkel. Das Taktgerüst von „For you (Lois)“ scheint von alten EBM-Bands zu stammen, Front 242 etwa. Allerdings ist dieser Song fast als eine wunderschöne Ballade zu verstehen, weswegen der Rhythmus sanft und im Hintergrund gespielt wird. Der Gesang steigert seine Intensität zum Ende hin. Zum Abschluss von Fragments wird auf „Gone“ der Rhythmus noch einmal betont, nimmt sich aber in den Gesangsparts von der Lautstärke her zurück. Prägnant sind hier vor allem die kalten Gitarrenklänge.

Manic Depression Records bietet das Album als kostenlosen Download an, aber ist es nur fair, das Label mit einer Spende zu unterstützen. Denn hinter jeder Veröffentlichung steckt eine Menge Arbeit, die man nicht unterschätzen und anerkennen sollte. Auch ein Underground-Label muss wirtschaftlich arbeiten. Support the underground!

Fazit: Fragments ist ein Album, das man öfter hören muss, denn mit jedem Durchgang entdeckt man etwas Neues, findet sich ein neues Detail, das einem vorher entgangen ist. Immer intensiver entfaltet sich die Musik, deren erstes Standbein fest in den 1980er Jahren verankert ist. Das zweite Standbein steckt im Hier und Jetzt, und so klingen Bootblacks retro und modern zugleich. Wave, Post Punk, Synthie-Pop und New Wave verstricken sich mit moderner Elektronik zu einem ungewöhnlichen, eigenen Sound. Die Weiterentwicklung zum Vorgänger Veins ist deutlich nachvollziehbar.

Anspieltips: A pale fire, For you (Lois)